Mobbing-Interventions-Teams

diese Qualifizierungsmaßnahme der Landesschulbehörde kann bei Meldung von 6-8 Schulen aus der Wesermarsch ab Sommer 2011 in Brake durchgeführt werden.

Das Thema „Mobbing in der Schule“ gewinnt in der Öffentlichkeit zunehmend an Bedeutung und kann als „stille Gewalt“ in allen Alterstufen und Schulformen stattfinden.
peerausbildung Mobbing als gruppendynamischer Prozess führt bei den betroffenen SchülerInnen nicht nur zur Beeinträchtigung ihrer Leistungsbereitschaft, sondern hinterlässt in der körperlichen und geistigen Entwicklung von Kindern und Jugend-lichen deutliche Spuren. Dies betrifft „Opfer“ wie „Täter“ gleichermaßen. Mobbing zu erkennen und die richtigen Handlungsschritte einzuleiten, ist im Kontext vielfältiger schulischer Anforderungen oftmals schwierig.
Vor diesem Hintergrund werden von der Landesschulbehörde seit 2007 Qualifizierungsmaßnahmen „Mobbing-Interventions-Team in der Schule / MIT“ angeboten, um die Schulen bei der Erreichung u.a. folgender Zielsetzungen zu unterstützen:

  • Ausbau und Stärkung des schuleigenen Beratungs- und Unterstützungsangebotes im Rahmen des Sicherheits- und Präventionskonzeptes der Schule schulklasse
  • Schaffung einer Anlaufstelle in der Schule für SchülerInnen, Eltern und Lehrkräften u.a. zur frühzeitigen Erkennung von möglichen Mobbingprozessen unter SchülerInnen
  • Entwicklung von Präventions- und Interventionsmaßnahmen gegen Mobbing
  • Stärkung einer Schulkultur der Achtsamkeit und Wertschätzung

Das „MIT“ ist ein Baustein des Gewaltpräventions- und Sicherheitskonzeptes (Rd.Erl. MK v. 15.2.2005). der Schule. Es professionalisiert die Schule in wesentlichen Qualitätsbereichen des Niedersächsischen Orientierungsrahmens für Schulqualität (Qualitätsbereich „Lernen und Lehren“ in der Frage, wie die Schule  Ausgrenzung und Abwertung wahrnimmt und entsprechende Maßnahmen ergreift; Qualitäts-bereich „Schulkultur“ in der Frage nach Stressprävention und einem Klima der Achtsamkeit und Wertschätzung.
sozialtrainingIn drei Ausbildungsmodulen werden Lehrkräfte ggf. gemeinsam mit Schulsozialpädagogen darin qualifiziert Mobbing zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Damit sich in jeder Schule ein Mobbing-Interventions-Team bilden kann, meldet die Schule zwei bis vier Personen zur Qualifizierung an. Die Ausschreibung wendet sich vorrangig an Beratungslehrkräfte, Schulmediatoren/innen und Schulsozialpädagogen/innen sowie an Lehrkräfte, die über Vorerfahrungen im Bereich des sozialen Lernens verfügen.
Das MIT hat u.a. die Aufgabe, das Kollegium und die Schüler- und Elternschaft bei konkreten Mobbing-Vorfällen unter Schülerinnen und Schülern zu beraten und Ant-Mobbing-Trainings in den betroffenen Gruppen oder Klassen durchzuführen. Zu den in der Ausbildung vermittelten Interventionsmaßnahmen gehört auch die Methode des „No blame approach“.

Im Verlauf der Qualifizierungsmaßnahme entwickelt und etabliert jede Schule ein auf ihre Bedürfnisse und Ziele (Leitbild, Schulprogramm) abgestimmtes Konzept für den Einsatz des Mobbing-Interventions-Teams in der Schule. Wichtig ist hierbei die Klärung der Schnittstellen mit der Polizei und weiteren außerschulischen Beratungs- und Unterstützungsangeboten. Um dies zu gewährleisten erhalten die Schulen die Möglichkeit kommunale Beratungsangebote z.B. der Jugendhilfe zum Themenfeld Mobbing kennen zu lernen.
sozialtraining2Mit den Beauftragten für Jugendsachen der jeweils zuständigen Polizeiinspektionen werden auf der Grundlage der „Handreichungen für den Umgang mit Krisensituationen in Schulen“ der LschB vom März 2010 und des Erlasses zur Zusammenarbeit zwischen Schule, Polizei und Staatsanwaltschaft mögliche Verfahrensabläufe im akuten Mobbingfall in den Blick genommen.

Zur Unterstützung der nachhaltigen Implementierung des MITs und des Konzeptes im Rahmen der Qualitätsentwicklung der Schule werden die SchulleiterInnen beteiligten Schulen zu zwei Netzwerk-nachmittagen eingeladen. Gemeinsam mit den von ihnen beauftragten Lehrkräften können die für
peersSchule relevanten Fragestellungen u.a. mit Instrumenten des Projekt- und Prozessmanagements bearbeitet werden. Diese Netzwerktreffen werden in Kooperation mit Schulentwicklungsberaterinnen und -beratern des Dezernates 1 der Landesschulbehörde durchgeführt.
(Jutta Sengpiel, Gewaltpräventionsbeauftragte LschB, Braunschweig)